angelika für karin & alle anderen

Tansy = So – jetzt endlich wird Karins Wunsch erfüllt. Sie möchte wissen, ob der Brite noch andere Kräuter verwendet als Minze. Ehrlich gesagt, wird das etwas schwierig, denn die Minze ist halt nun mal des Engländers liebstes Kraut. Koriander wird auch gern genommen, aber das hat sicher der Inder eingeschleppt. Ich hab mal bei uns in West Dean geguckt, was wir so im Garten stehen haben: zum Beispiel Angelika (Engelwurz). Übrigens eine SEHR schöne, große und kräftige Pflanze, zweijährig (blüht erst im zweiten Jahr mit einer großen Blütendolde mit vielen kleinen weißen Blüten) und wenn man Glück hat, sät sie sich selbst wieder aus. In der Küche kann Angelika so verwendet werden: Die Stängel kann man kandieren (da kommt man mit 1 Stängel sehr sehr weit) und an Stelle von Orangeat und Zitronat verwenden, die jungen Blätter kann man als roh als Salat und gekocht als Gemüse essen. Und Gelee kann man auch draus machen:


G E L E E   A U S   A N G E L I K A
Zutaten: 300 g Blätter und Stängel, 1/2 Liter Weißwein, 6 Blatt Gelatine, 6 EL Zucker, 1 Vanillestange, 1 Zimtstange
Zubereitung: Blätter und Stiele klein schneiden und mit dem Zucker und dem Weißwein 30 Minuten köcheln lassen. Durch ein feines Sieb gießen. Die in kaltem Wasser eingeweichte Gelatine ausdrücken und im warmen Wein auflösen. In kleine Schüsseln gießen und erstarren lassen.


Dass Angelika antibakteriell wirkt, weiß man schon lange: 
„Wann einer von einem wütenden Hundt gebissen worden wäre / der nemme Engelwurtzkraut und Wurtzel und thue dazu Rauthen. Zerstoss diese Stück wol unnd mach mit Honig ein Pflaster darauss / streichs auffein Tuch und legs über den Schaden / das zeucht alles Gift heraus.“ (Tabernaemontanus New Kreuterbuch 1588)


Ich habe schon versucht, Angelika aus Samen zu ziehen, hat aber nicht geklappt. Hab jetzt aber irgendwo gelesen, dass da der Frost drüber muss, damit der Samen keimt. Ich probiers nochmal ...


Fortsetzung der Kräuterserie folgt!